„Trumpismus“ auch in Deutschland?

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„Trumpismus“ auch in Deutschland?

Liebe Frau Svenja Schulze – stellvertretend für viele Ihrer Kollegen und deren Personal –

ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich der gedankliche Trumpismus auch in Deutschland durchsetzt. Nachdenken und Vorausdenken, mit Weitsicht zu gestalten – ist schon lange nicht mehr deutsche Politik. Dies haben auch Sie durch ihre Aussagen am Wochenende wieder belegt.

Ich empfehle das Buch “Politisches Framing“ zur Bewusstwerdung, welche langfristigen und teuren Schäden durch Sprache UND DAMIT  falsche Metaphern  in den Köpfen  von uns  Menschen verankert werden.

Zugespitzt, für eine lebenserfahrene, systemisch denkende Frau, die die Gelegenheit hat, technologische und wissenschaftliche Entwicklungen von Gesundheit bis Automotive zu begleiten, deren Auswirkungen und Akzeptanz  RECHTZEITIG zu durchdenken, die realistische Realsierungszeiten einschätzen kann, ist die  Kommunikation zum Thema Diesel seitens der politisch Verantwortlichen  unerträglich, scheinheilig, verfehlt und absolut kursichtig.  Darüber hinaus auch rechtlich zweifelhaft. Aber sich hinterher aufregen ist ja auch viel einfacher als unter Unsicherheit rechtzeitig vorausschauend Entscheidungen zu treffen. Hier könnte die Politik durchaus noch von den Unternehmen lernen – auch wenn hier Trial und Error ein erschreckendes Niveau erreicht hat.

Wieso sollen Hersteller, die sich an die gültigen Verfahren und Zulassungsbedingungen gehalten haben, nun  zahlen für eine  Politik, die die betroffenen Städte maßgeblich zu verantworten haben – durch  Nichthandeln. Wie wäre es denn, einmal die  Volksvertreter  zur Verantwortung zu ziehen??  Normen und Zulassungsbedingungen wurden und werden doch durch Politiker verabschiedet in D und der EU.

Stuttgart – lange CDU regiert – hat nichts dafür getan, dass Pendler in vernünftiger Weise diese Stadt erreichen können. Es gibt keine ausreichenden Parkplätze um die Stadt, um das Auto abzustellen und die  S-Bahn zu nutzen – wenn überhaupt vorhanden. Oder vielleicht eine intelligente Verkehrsflusssteuerung?

Leider durchschaue ich noch nicht, wer hier warum dieses Spielchen spielt? Wer soll denn der Nutznießer werden? Die Bürger sicher nicht, denn die zahlen die Zeche hierfür direkt und  indirekt mehrfach. Warum wird eine essentielle, innovative Branche kaputt geredet?  Um von eigenen politischen Versäumnissen abzulenken.   Oder ist ELON MUSK jetzt Sponsor deutscher Politiker und Parteien??

Ebenso fragwürdig, wie die durch die Politiker gewählte Sprache, ist es, dass eine  NGO – vielleicht auch nur deren Geschäftsführer – die geschickt auf den „VW-Dieselskandal“ aufgesprungen ist (bei dem eindeutig Gesetze verletzt wurden), für 80 Millionen ein Urteil erstreitet, dass diese gar nicht wollen; zu dem sie überhaupt nicht gehört werden.  Gesundheitsprävention ist in Deutschland doch nie ernst genommen worden. Warum gerade hier? Seit wann kümmert sich der deutsche Autofahrer um das, was aus dem Auspuff kommt? Wer als Autofahrer glaubhaft versichert, er verließe sich auf die Verbrauchsangaben der Hersteller, dem sollte der Führerschein entzogen werden.

Und wie steht es mit der Messdatenerhebung der Luftbelastung – ist die transparent und fair? Nein, denn dort wo die Geräte stehen, werde ich immer Überschreitungen messen – aber aus ganz vielen Gründen. Aber es ist ja viel „zu komplex“ das dann sorgfältig zu analysieren, um die wirklichen Risiken zu identifizieren.  Natürlich ist eine NGO auch ehrlicher und vertrauenswürdiger als die beklagte Industrie. Es wird Zeit, mit dieser Mär aufzuräumen und eine demokratische  Kontrolle für NGOs einzuführen. Sie sind nichts anderes als unkontrollierte  Interessenverbände – Gruppengröße n=1?- unter dem „Deckmantel“ des  Gutmenschen. Wen vertreten sie und wieviele?

Zielgerichtet wurde dann gleich noch eine Studie des Umweltbundesamtes veröffentlicht mit 5000 vorzeitigen Toten durch NOx. Welche Annahmen und Rechenmodelle  – heute besser als Algorithmen bekannt – stehen denn dahinter?  Wenn die schon nicht  genannt werden, wie wäre es mit einer Einordnung der Zahl im Vergleich zu den vorzeitigen Toten durch  Zuckerkonsum, Bier oder …Volksverdummung.

Wenn das alles nicht reicht, kommen die Experten ins öffentlich rechtliche Fernsehen (ZDF,Heute 6.04.2018) und erzählen uns dann, dass die großen Autos  ja viel mehr Sprit verbrauchen und daher die Diesel, die in diesen stecken, auch nicht umweltfreundlicher in Bezug auf den CO2 Ausstoß sind. Ich empfehle jedem einen eigenen Vergleich zwischen z.B. einem Toyota Yaris und einem BMW 330D oder 420D. Es ist einfach unfassbar, was unkorrigiert öffentlich gesagt werden darf durch Institutionen,  für die ich Gebühren und Steuern zahlen MUSS!

Ist es nicht gerade Aufgabe der öffentlich rechtlichen Rundfunk- und Fernsehsender zur „Volksbildung“ durch qualifizierte Informationen beizutragen? Weit gefehlt! Sowohl die thematische Auswahl als auch die Sprache sind tendenziös und lassen keine fundierte Meinungsbildung zu, informieren über total irrelevante „Unglücke“. Neben dem Dieselskandal sind das Attentat von Salisbury, der Ukrainekonflikt mit seinem korrupten Präsidenten, die Aufbereitung des Facebook Skandals u.a.m. Beispiele für anhaltende Desinformation und einseitige Persepktiven. Was soll das? Auf was werden wir vorbereitet? Oder ist das alles nur Fahrlässigkeit, Nichtdenken oder gar Dummheit?

Wer eine faire Gesellschaft will, wer das Miteinander fördern möchte, wer seine Ausgaben auf Gestaltung statt auf Schadensreparatur verwenden will, braucht engagierte und verantwortungsvolle Bürger, die sich eine qualifizierte  Meinung bilden können. Es braucht Vorbilder, ein Zukunftsmodell und vor allen Dingen eine sorgfältig Sprache, die positive Impulse setzt und differenziertes Denken fördert. Vorausdenken, die Bereitschaft durchdacht unter Unsicherheit zu entscheiden sollte „Hauptfach“ werden. Es wird  Zeit, dass unsere Politiker und ihr Personal sich hierzu noch einmal auf die Schulbank begeben – sonst wird es eine ungemütliche (kriegerische??) durch neuen Mauerbau dominierte Zukunft. Wollen Sie das?  Ich nicht!

P.S. vielleicht sollte man bei der Besetzung der  Ministerien auch ein wenig Fachkompetenz ebenso wie Persönlichkeit einfordern. Es würde helfen! Leider kam beides bei dieser Bundesregierung zu kurz. Die „Volksparteien“ vergessen immer, es sollten Volksvertreter und nicht nur Pateienproporzvertreter sein!!

 

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