Medikamentenversandverbot – Pawlow freut sich!

Überall wird über Digitalisierung gesprochen, sie wird eingefordert, geradezu beschworen. Deutschland verpasse den Anschluss, seine Wettbewerbsfähigkeit- die Zukunft.

Nur im Gesundheitssystem stehen alle Räder still – ist alles anders. Mit erprobten Reflexen setzen die etablierten Parteien ihre Interessen durch. Allein zu Ihren  Gunsten – nicht den der Bürger, Versicherten und Betroffenen.

Es ist sicherlich im Interesse der Bürger, eine gute Versorgung sicherzustellen. Aber ist das heute denn  in den alten Strukturen gegeben. Weitverbreitete Schmerzmittel sind über  längere  Zeit nicht lieferfähig, Impfstoffe stehen nicht zur Verfügung – angeblich wegen Produktionsschwierigkeiten, vielleicht aber auch weil der Hersteller andernorts bessere Preise erzielen kann? Wir als Bürger erfahren es nicht.

Transparenz wird unter allen Umständen vermieden. Ausgaben für die Selbstverwaltung sind in weiten Bereichen nicht öffentlich. Patienten und Ihre Interessen werden instrumentalisiert. Wer kennt diese überhaupt? Bürger -, Versicherten –  und Patienteninteressen werden gleichgesetzt. Dies ist falsch.

Mit dem Urteil des EUGH würde der Wettbewerb offener gestaltet, Engpässe könnten leichter vermieden werden  und durch intelligente Ausgestaltung könnte ein fairer Wettbewerb hergestellt werden. Die  Bürger könnten sich so manchen Weg sparen, ein Beitrag zu sinnvoller Einsparung würde möglich.

Je nach Kritikalität des jeweiligen Medikaments, könnte von den Apotheken eine definierte Lieferfrist gefordert werden. Wer dies nicht sicherstellen kann, hat Pech. Dies würde die Kreativität fördern, neue Geschäftsmodelle triggern anstatt Innovationen so unattraktiv wie möglich zu machen. Ein Innovationsfonds wäre dann unnötig und die Millionen könnten sinnvoll anderweitig verwendet werden.

Es ist Zeit, Gesundheit zusammen mit den Bürgen neu zu denken. Wir brauchen neue Governancestrukturen.Wer den Wind der aufkommenden Veränderung partout nicht wahrhaben will, den könnte der Sturm der neuen Re-Politisierung und der Einforderung von Beteiligung davon fegen. Frei nach  James G. March (Zwei Seiten der Erfahrung – wie Organisationen intelligenter werden können): „Große Institutionen sind untergegangen, weil sie aus Erfahrung immer wieder gleich gehandelt haben, anstatt alternative Handlungsoptionen auszuprobieren. Leider haben sie übersehen, dass das Umfeld, der Kontext sich verändert hat und ein anderes Vorgehen gefordert ist.“

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